100 spannungsreiche TRAMAG-Jahre – Von 1923 bis heute
Folge 3: Neustart für Hans Magnus, Geschäftsübergabe an Karl Ammon und Trafos für die in Deutschland stationierten Amerikaner
Begleitet uns auf einer hochinteressanten Zeitreise durch die prägenden Ereignisse der 100-jährigen TRAMAG Unternehmensgeschichte.
Nach Kriegsende 1945 erhält Hans Magnus sein Unternehmen wieder zurück. Die ehemaligen TRAMAG-Gebäude auf dem Galgenhof sind allerdings völlig zerstört und so wagt er einen Neuanfang in der Wiesentalstraße am Nürnberger Westbad.
Das große Wirtschaftswunder erlebt Hans Magnus dann allerdings nicht mehr, er stirbt am 17. Oktober 1949. Karl Ammon, ein langjähriger TRAMAG-Mitarbeiter, übernimmt die Geschäftsführung, während Gert Magnus, der Sohn von Hans Magnus, als stiller Teilhaber am Betrieb des Unternehmens beteiligt bleibt. Entsprechend der neuen Verhältnisse wird das Unternehmen in „Transformatoren Ammon & Magnus OHG“ umbenannt. So bleibt auch das Firmen-Kürzel TRAMAG erhalten.
Der wirtschaftliche Aufschwung im Nachkriegsdeutschland beschert Karl Ammon ab 1949 die Rückkehr der Kunden aus dem Modellbahnbereich und einen Großauftrag der amerikanischen Militärverwaltung. Der Zuzug der amerikanischen Soldaten und ihrer Familien sorgt zunächst für ein Problem, denn das amerikanische Stromnetz arbeitet mit einer Spannung von 110 Volt, während in Europa eine Spannung von 220 Volt genutzt wird. Dementsprechend benötigten nun alle amerikanischen Geräte entsprechende Transformatoren, um in Deutschland genutzt werden zu können. Diese weithin bekannten mobilen Trafos im robusten grauen Blechgehäuse wurden über Jahrzehnte bei der TRAMAG hergestellt.
Vom Aufschwung des Wirtschaftswunders zum Vorreiter der Transformatorenindustrie
Die TRAMAG schwimmt in den Folgejahren auf der Welle des deutschen Wirtschaftswunders mit und kann die Umsätze von 1949 bis 1954 auf 1,5 Millionen D-Mark nahezu verzehnfachen. Bereits damals wird die TRAMAG als Spezialist für Sondertypen und Spezialanfertigungen angesehen, doch mit dem neuen Sortiment des Einphasen-Neon-röhren-Ausheiz-Transformators B 54 setzt Karl Ammon 1955 nun auch auf Serienproduktion. Zwischen 1954 und 1968 versucht der Firmenchef immer wieder, neue Geschäftsfelder und Trends zu finden, um die Transformatorenvielfalt mit neuen Kunden in aufstrebenden Industriebereichen auszubauen.
Wie es mit der TRAMAG-Firmengeschichte weitergeht, erfahrt Ihr nächste Woche in Folge 4 unserer spannenden Webnews-Serie.